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Schlaf-Video-Endoskopie

Was ist eine Schlafendoskopie und wozu dient sie?

Die Propofol-induzierte Schlafendoskopie (Somnoendoskopie), mit gleichzeitiger Kontrolle der Schlaftiefe, unter Ableitung der Hirnströme (EEG) und dem Einsatz einer computergesteuerten Medikamentenpumpe, macht es möglich, den anatomischen Kollaps der Atemwege im Schlafzustand zu lokalisieren. Ziel ist es, den exakten Punkt zu lokalisieren, an dem Vibrationen an Schleimhaut oder Weichteilstrukturen entstehen, sowie Engstellen der Atemwege zu finden. So kann der Mechanismus festgestellt werden, welcher für das Schnarchen verantwortlich ist. Hierbei wird der Patient in einen tiefen Schlaf versetzt. Neben dem REM-Schlaf, der sich leider nicht künstlich erzeugen lässt, sind insbesondere die Schlafstadien III und IV von Bedeutung. In diesen Schlafstadien sinkt die Grundspannung der Muskulatur deutlich ab, die Muskulatur erschlafft. Es zeigen sich die typischen nächtlichen Symptome und der betroffene Patient fängt an zu schnarchen.

Nun wird ein flexibles Video-Endoskop (Nasopharyngoskop) mit Mikrofon durch die Nase eingeführt wird. Das Endoskop hat einen Durchmesser von nur drei Millimetern. Seine Länge ermöglicht eine Fahrt durch die Nase über den Nasenrachen, Mundhöhle, Rachen bis zum Kehlkopf und bietet einen genauen Rundblick (360°).  So können anatomische Besonderheiten und Engstellen inspiziert werden. Je nach individueller Begebenheit können dabei unterschiedliche Formen des Schnarchens sicht- und hörbar gemacht werden. Die unterschiedlichen Schnarch-Formen können sich auch gegenseitig beeinflussen oder abwechseln.

Nicht selten treten auch verschiedene Schnarch-Formen bei einem und demselben Patienten gleichzeitig oder nacheinander auf. Auch können eine während der Schlafendoskopie stimulierte Änderung der Körperlage oder Vorverlagerung des Unterkiefers das Schnarchen verändern oder gar abstellen. Ebenso können vollständige Atemaussetzer, wie sie bei dem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom vorkommen, aufgezeichnet und visuell dargestellt werden. 

Es lässt sich so das komplexe Bild der Schnarchgeräusche und/ oder der nächtlichen Atemaussetzer individuell sehr präzise sichtbar machen und analysieren. Infolgedessen können sofort die Gegenmaßnahmen und deren Erfolgschancen ermittelt werden. 

Häufig wird eine bereits vorab besprochene Schnarch-Operation direkt im Anschluss an die Schlafendoskopie durchgeführt. Dabei wird bei dem Patienten direkt aus der Tiefschlafphase heraus die Narkose eingeleitet, ohne dass er zwischendurch geweckt wird.

Wie gestaltet sich der Ablauf einer Schlafendoskopie?

Eine Schlafendoskopie ist eine ambulante und völlig schmerzfreie Untersuchung. Nach einem Vorgespräch mit dem Schlafmediziner wird der Patient „verkabelt“ und in einen Narkose-ähnlichen, künstlichen Schlaf versetzt.
Der Arzt beginnt daraufhin, mit dem dünnen und flexiblen Endoskop die oberen Atemwege (Nase, Rachen, Schlund und Kehlkopf) ausführlich zu untersuchen. So können die Funktionalität der Atmung sowie die anatomischen Strukturen der oberen Atemwege des Patienten umfassend untersucht werden.

Der künstliche Schlaf wird so gesteuert, dass der Patient nach der Untersuchung schnell wieder aufwacht. Eine Schlafendoskopie dauert in der Regel nur eine halbe Stunde. Schon nach einer kurzen Aufwachphase kann der Patient die Praxis wieder verlassen, aus rechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen allerdings nur in Begleitung. Schmerzen entstehen bei der Schlafendoskopie nicht.

Wann ist eine Schlafendoskopie sinnvoll und wie stehen die Erfolgschancen?

Bei typischen Anzeichen von Schlafstörungen und Schnarchen ist eine umfassende HNO-ärztliche und schlafmedizinische Untersuchung zu empfehlen. Diese umfasst neben einer Polygraphie (Screening) auch eine Schlafendoskopie. Die Kombination dieser beiden Untersuchungen ermöglicht eine sehr präzise Diagnostik zur Feststellung der genauen Entstehungsorte des Schnarchens und des Ausmaßes der Verengung und damit der Atemaussetzer und der Herz-Kreislaufbelastungen.

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