Tinnitus-Desensibilisierung bei chronischem Tinnitus
Eine Tinnitus-Desensibilisierung wird mit einer Audio-Impuls-Therapie nach dem ATP-Verfahren (ATP = Anti- Tinnitus-Priorisierung) durchgeführt. Diese Therapieform basiert auf der klassischen Konditionierung, dauert in der Regel 12 Wochen und wird in zwei Phasen umgesetzt. In der ersten Phase wird mit Therapiegeräten gearbeitet, die täglich 60-90 Minuten getragen werden sollen. Durch das Hören mit den Therapiegeräten werden Hirnareale, besonders im limbischen System, stimuliert und aktiviert.
Im Anschluss werden 20- 30 Minuten Klangtherapie mit Naturgeräuschen durchgeführt. Die Zweite Impulsphase soll nicht nur positiv auf das Stresszentrum im Gehirn einwirken, es dient auch zur Desensibilisierung des Tinnitus-Geräusches. Dieses Reizschema von aktivierender Stimulation im limbischen Systems und anschließender Entspannung ist sehr effektiv, um das Stresszentrum zurückzusetzen und um die Filterfunktionen des Gehirns zu aktivieren.
Das Hören mit den Therapiegeräten ist dabei die Anspannungs- und Stimulationsphase und die Rausch- oder Klangtherapie die Entspannungsphase.
In den ersten sechs Wochen der Therapie lernt das Gehirn, den Tinnitus aus dem Zentrum der Wahrnehmung zu nehmen und in der zweiten Hälfte, also den zweiten sechs Wochen, lernt das Gehirn den Tinnitus auszublenden. Das Hörgedächtnis wird gelöscht bzw. wie ein Computer neu gestartet. In den 12 Wochen lernt das Gehirn so am effektivsten sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Tinnitus aus dem Zentrum der Hörwahrnehmung zu nehmen.
Fazit: Die Desensibilisierung von dem störenden Tinnitus findet durch eine neuronale Reprogrammierung im Gehirn mit Hilfe des ATP-Verfahrens auf Basis der klassischen Konditionierung statt. Das störende Geräusch wird depriorisiert und kann immer einfacher ausgeblendet werden. Die Belastung durch das Tinnitusgeräusch sinkt nach und nach.
Diese Audio-Impuls-Therapie wird besonders bei chronischem Tinnitus angewandt und hilft Langzeitbetroffenen den Tinnitus zu kompensieren und die Belastung zu senken. Die Therapiegeräte werden individuell nach den Werten eines zentralen Hörtest eingestellt und so neue Hörimpulse gesetzt.
Hyperakusis – Management
In einem Zeitraum von ca. vier bis sechs Wochen absolvieren Sie täglich ein spezielles Trainingsprogramm in Ihrem gewohnten akustischen Umfeld zuhause, um Ihr Gehör zu entstressen. Fortschritte werden 14-tägig in unserem Therapiezentrum überprüft.
Hörtraining bei auditiven Wahrnehmungsstörungen
Auditive Wahrnehmungsstörungen sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen.
Mittels unseres zentralen Audiometers werden diese Teilfunktionen im Einzelnen überprüft und aufgrund der ermittelten Daten werden Auffälligkeiten trainiert.
Dafür wird täglich ein speziell entwickelter Audiotrainer genutzt. Nach vier bis sechs Wochen ist eine Verbesserung der trainierten Teilfunktionen festzustellen.
Hörtraining
In zahlreichen geräuschvollen Situationen, wie z. B. Meetings, Konzerten und Restaurantbesuchen, ist es für viele Menschen schwierig, Sprache zu verstehen.
Mit Hilfe des Trainings lernt das zentrale Hören wieder räumlich zu differenzieren, Lautstärken richtig einzuschätzen und diese wieder normal zu empfinden.
Darüber hinaus lernt das auditive System Sprache aus Lärm heraus zu hören und wieder zu verstehen. Damit lässt auch das akustische Stressempfinden nach.
Schlafkonditionierung
Stress, ungünstige Lebensumstände und „Lichtumweltverschmutzung“ bringen das Schlafgleichgewicht aus der Balance.
Mit der vierwöchigen Schlafkonditionierung können Sie durch Geräusch- und Lichtreize das Ein- und Durchschlafen wieder trainieren.